Samstag, 12. Juli 2014

Mangelhafte Fachkräfte dank Fachkräftemangel?

Lieber Onkel Ikea,

da hab ich mir doch neulich diesen hübschen, edlen Toilettendeckel aus Edelstahl bei Dir gekauft, und ich muß sagen – Respekt – angesichts des vertretbaren Preises, denn für das Geld bekommt man bei Onkel Obi nur lackierte Preßspanplatten oder billigstes Plastik. Dank der edlen Optik verzichte ich jetzt sogar auf das bunte Mützchen.
Aber was soll bitte dieses bizarre Befestigungssystem? Die rechteckigen Gummiunterlagen, die verhindern sollen, daß die ganze Konstruktion sich versehentlich verdreht, neigen leider selbst bereits zum Verdrehen. Ich als staatlich geprüfter Schlaumeier hätte auch spontan eine Idee, wie das zu verhindern wäre. Nämlich indem man auf der Unterseite der flachen Kunststoffplatte eine ähnliche Vertiefung einprägt, wie an der Oberseite als Halt für den eckigen Schraubenkopf. Und an der Gummiunterlage, leicht erhöht, dann das entsprechende Gegenstück – schon kann sich nichts mehr verdrehen.
Aber die Ikea-Designer? Nichts? Keine Eingebung? Kein mentaler Stolperstein, so nach dem Motto: Hoppla! Das verdreht sich! Das ist aber unpraktisch! Da müssen wir nochmal ran? Ich meine, nach dem Entwurf am Computer muß das doch irgendwer mal probehalber zusammengebaut haben. Und da ist niemandem etwas aufgefallen? Ich verstehe so etwas nicht! Da studieren die Leute jahrelang Produktdesign, machen ihre Erfahrungen und scheitern dann an solchen Details? Unglaublich!
Ich kann mich übrigens nicht entsinnen, überhaupt schon jemals eine Toilettendeckelbefestigung gesehen zu haben, angesichts deren genialer, ingenieurstechnischer Meisterleistung ich auf die Knie gefallen wäre und gedacht hätte: Boah ey – Alta – geile Konstruktion!
Aber sei deswegen jetzt bitte nicht traurig, ich mag Dich trotzdem noch.

Mit freundlichen Grüßen
Dein Sunlion

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