Montag, 30. September 2013

Yacoubas Wunder

Als besonders erfrischend empfand ich vor kurzem die Nachricht, daß die Zuschauerzahlen bei Sat1' Promi-Big-Brother dramatisch eingeknickt waren. Mir persönlich war schon immer rätselhaft, wie man nur seine wertvolle Lebenszeit dazu verschwenden kann, um einem Rudel halbgarer Irrer beim Existieren zuzuschauen. Selbst eine Pamela Anderson, die dem Container für viel Geld noch einen Besuch abstattete, um die Quotenpleite abzuwenden, hätte bei mir nicht einen Funken Interesse wecken können, weil die pure Anwesenheit von silikonhupgenudelten, blondierten Simpelchen bei mir eher so eine Art panische Fluchtreaktion auslöst, statt den Fortpflanzungstrieb zu aktivieren.
Bisher ist es mir auch stets gelungen, das Treiben der Möchtegernpromis jeglicher Couleur aus meinem Blog fernzuhalten, weil ich finde, daß man Sondermüll nicht auch noch öffentlich erwähnen sollte, weil man sich sonst ebenfalls der schleichenden Verblödung der Menschheit mitschuldig macht. Doch heute möchte ich da eine Ausnahme machen, denn die Sat1-Resteverwertung kann mir wunderbar als Kontrast dienen, um zu illustrieren, wer für mich die wirklichen Stars dieser Welt sind. Im ARD-Weltspiegel lief gestern eine Reportage über Yacouba, einen alten Mann in den Siebzigern, der vierzig Jahre seines Lebens damit verbrachte, herauszufinden, wie man die Wüste begrünen könnte, und der tatsächlich einen Weg fand. Mit seiner Methode ist er nun berühmt geworden, sie wird von den Vereinten Nationen zum Nachahmen empfohlen, und auf einer Konferenz in Südkorea war er als Gastredner eingeladen.
Im Laufe seines Lebens hat er tausende von Bäumen gepflanzt und so der Wüste ein gutes Stück Land abgetrotzt.
Was für ein Star!

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