Sonntag, 29. Oktober 2017

Winterradwechsel für Dummies

Der Winter steht vor der Tür. Die Temperaturen sinken allmählich ab, daher wollte ich die letzten Sonnenstrahlen in meiner Garage nutzen …




… um meinem pazifikblauen Spielmobil die Winterstiefelchen anzuziehen. Für diejenigen unter Euch, die das auch gern selbst machen würden aber nicht wissen, wie es geht, folgt hier eine bebilderte Anleitung.
     Zunächst einmal brauchen wir Werkzeug. Das findet Ihr in Eurer Garage oder im Keller in dem pazifikblauen Wandschrank:




Besonders wichtig: Dicke Handschuhe! Die Räder mögen es nicht, abgeschraubt zu werden und anschließend ein halbes Jahr im Dunkeln herumzustehen, deshalb beißen sie gern mal.




Auch sehr hilfreich ist es, die zu demontierenden Räder zärtlich zu waschen, zu trocknen und danach ein wenig zu massieren, das sorgt für gelöste Stimmung. Zum Waschen unbedingt Eimer und Lappen in Wagenfarbe besorgen! Komplementärfarben führen schnell zum Kippen der Stimmung (das Übliche: Liebst Du mich nicht mehr? Hast Du eine andere? usw.).
     Hier also Eimer und Lappen in Pazifikblau:




Ein Sicherheitsständer kann im Falle, dass die Stimmung kippt, hilfreiche Unterstützung leisten:




Auch seichte musikalische Unterhaltung sorgt für ein geschmeidiges Ambiente:




Keinesfalls sollte man versuchen, gleichzeitig das Auto anheben und die Räder wechseln zu wollen. Anatomisch betrachtet fehlt uns hierfür ein paar Extraarme. Stattdessen benutze man einfach diesen Hubelix. Dessen Farbe ist egal, da das Auto unten keine Augen hat.




Die Schrauben am Vorderrad sollten niemals mit Gewalt gelöst werden, siehe oben (Kippen der Stimmung). Sanftes Zureden und neckisches Liebkosen wirken hier oft Wunder.




Physisch und psychisch gelöste Schrauben:




Das demontierte Rad rolle man am besten in die hinterste, dunkelste Ecke der Garage. Dort bietet sie über die kalte Jahreszeit allerei Getier, wie Spinnen, Mäusen und Mardern ein schützendes Habitat.




Vor dem Befestigen des Winterrades betrachte man aufmerksam die Nabe. Befinden sich wie in diesem Fall kleine braune Punkte auf dem Metall, ist das Fahrzeug hoffnungslos verloren. In spätestens eintausend Jahren wird nur noch Roststaub vorhanden sein, es lohnt sich also im Prinzip nicht, weiterzumachen. Wer sich jedoch nicht sofort ein neues Fahrzeug leisten kann, dem sei geraten, vorsichtig weiterzumachen und zu hoffen, dass es die nächsten zwanzig Jahre noch gut geht.




Bei dieser Gelegenheit kann man auch gleich die Federn etwas höherschrauben, damit es die Marder nicht so schwer haben, in den angenehm warmen Motorraum zu gelangen. Während der kalten Jahreszeit frieren die armen Tiere sehr schnell und werden dann stinksauer. Hier sieht man das Gegenteil von „tiefergelegt“:




Doch halten wir uns nicht mit zu vielen Details auf, das nächste Rad wartet bereits:




Im Gegensatz zum Vorderrad lassen sich beim Hinterrad die Schrauben nicht durch gutes Zureden lösen. Hier geht es nur unter Androhung brachialer Gewalt:




Derart eingeschüchtert, geben die Streikenden schnell auf:




Den obligatorischen Rost (Fachausdruck: Rostlaube) ignorieren wir wieder …




… und schrauben schnell das Rad darüber.
Zum Anziehen der Schrauben benötigen wir einen Drehmomentschlüssel mit einer Kraft von 120 Kilometern.




Zweimal gestützt ist doppelt geschützt:




Die Garage sollte nicht zu knapp bemessen sein, damit man mit den Rädern schön vor oder hinter dem Auto zur anderen Seite durchkommt.




Noch ein vorletztes Rad, und dann noch eins:




Finales Herunterkurbeln – fertig!

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