Freitag, 26. November 2021

Die rote Linie

Nicht umsonst haben die Väter des Grundgesetzes das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit in eben dieses Grundgesetz hineingeschrieben. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Abwehrrecht gegen den Staat. Artikel 2, Absatz 2 schützt die Bürger vor körperlichen Übergriffen jeglicher Art durch staatliche Behörden und ihre Bediensteten wie etwa Folter, körperliche Züchtigung und Bestrafung wie Peitschenhiebe oder Handabhacken, was im Mittelalter bei notorischen Dieben auch hier in Europa gern praktiziert wurde. Ebenso schützt er vor Hinrichtungen, egal ob mittels Vierteilen, Enthauptung, Erschießung oder Elektrischen Stuhl. Unverhältnismäßige Gewalt durch die Exekutive, wie etwa Polizisten, die grundlos auf Demonstranten einprügeln, soll durch dieses Grundrecht ebenso vermieden werden.
     Nun betreffen auch medizinische Eingriffe die körperliche Unversehrtheit. Eine Kanüle, ein Skalpell, dringt in den Körper ein und verletzt das Gewebe. Pharmazeutisch wirksame Substanzen verändern den Stoffwechsel, beeinflussen Körperfunktionen. Deshalb muss ein Patient, beispielsweise vor einer Operation, auch genauestens aufgeklärt werden, über Vorteile und Risiken, und dem Eingriff zustimmen.
     Auch eine Impfung ist ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit. Der mittels Spritze injizierte Wirkstoff soll eine bestimmte, erwünschte Wirkung erzielen. Er kann jedoch auch unerwünschte Wirkungen, sogenannte Nebenwirkungen entfalten. Daher muss es eines jeden Menschen freier Entscheidung überlassen bleiben, ob er sich einer Behandlung unterziehen möchte oder nicht. Er muss das Recht haben, relevante Informationen über Vor- und Nachteile der Impfung zu sammeln und abzuwägen, ob er bereit ist, das Risiko unerwünschter Nebenwirkungen für die erwünschte positive Wirkung in Kauf zu nehmen.
     Dies gilt ganz besonders für Wirkstoffe, deren Nebenwirkungen wegen der Kürze der Zeit noch gar nicht absehbar sind. Manche Krankheiten entwickeln sich langsam, zeigen ihre verheerenden Auswirkungen erst nach langer Zeit, wie etwa bei Krebs. Und selbst dann muss erst mal ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung und der Arznei als Ursache hergestellt werden. Es dauerte mehrere Jahre, bis überhaupt erkannt wurde, dass ein während der Schwangerschaft eingenommenes, zunächst unverdächtiges Schlafmittel namens Contergan fruchtschädigend wirkte und bei Kinder schweren Missbildungen hervorrief.
     Wie kann man angesichts von rund zehntausend durch Contergan geschädigten Kindern, angesichts von hunderten durch den Schweinegrippe-Impfstoff Pandemrix an Narkolepsie erkrankten Personen, jetzt, nach nur einem Jahr Einsatz von Corona-Impfstoffen, bereits behaupten, diese seien unbedenklich und eine allgemeine Impfpflicht fordern? Dank aktueller Studien und Statistiken sind heute bereits katastrophale Auswirkungen für das Leben und die Gesundheit Geimpfter feststellbar. Wie wird sich das dann erst in weiteren fünf Jahren darstellen? Oder in zehn?
     Aus den letzten Wochen und Monaten der DDR weiß ich, dass die unter Bekannten und Kollegen ausgetauschten Gerüchte und Tuscheleien nur die sichtbare Spitze der tatsächlichen, später bekanntgewordenen Ereignisse waren. Die ins Ausland flüchtenden Bürger, die maroden, vollkommen veralteten Betriebe, der aufkeimende Widerstand, die verbotenen Demonstrationen. Da frage ich mich heute – was ist dran, an den Beobachtungen vermehrt durch die Städte rasender Rettungswagen, die angeblich überlaufenden kardiologischen Stationen und den sich weigernden Ärzten, Impfschäden anzuerkennen, an zuständige staatliche Stellen weiterzuleiten und zu dokumentieren? Vielleicht sind auch heute die Ausmaße wieder größer als bisher bekannt. In den Stellungnahmen heißt es hinterher immer: Schlimmer als angenommen, stärker als erwartet, schwerer als vorausberechnet.
     Aber warum ist die körperliche Unversehrtheit eine rote Linie, die nicht überschritten werden darf? Weil der Mensch eben ist, wie er ist. Weil er dazu neigt, Grenzen zu überschreiten, was in guten Zeiten durchaus seine Vorteile hat. Allein dieser Neigung verdanken wir die Erkenntnis, dass die Erde eben keine Scheibe ist und auch nicht der Mittelpunkt unseres Sonnensystems. Der Mensch überschreitet Grenzen aber ebenso im schlechtesten Sinne, wie etwa in Kriegen. Massenmord, also das massenhafte Abschlachten ganzer Bevölkerungsgruppen, ist keine Erfindung der Neuzeit, gipfelte jedoch vor nicht einmal hundert Jahren im bis ins Detail geplanten Massenmord des Holocausts mit industriellen Ausmaßen. Erst nach Ende des großen Krieges, der mindestens 60 Millionen Menschen das Leben kostete, kam die Menschheit wieder zu Sinnen und traf verbindliche Übereinkommen zum Schutz der Zivilisation, darunter auch im Nürnberger Kodex, der fortan verhindern sollte, dass Menschen noch einmal für medizinische Zwecke als Versuchskaninchen missbraucht werden, wie in den Konzentrationslagern der Nazis.
     Nur wenige Jahrzehnte später dreht die Menschheit plötzlich wieder durch, wegen eines schwer nach­zu­weisenden Partikels, eines Virus, dem die Wissenschaft sogar den Status als Lebewesen aberkannt hat, weil es keinen Stoffwechsel besitzt. Was eben noch wenige Monate dauern sollte, um die Intensivstationen nicht zu überlasten (flaten the curve), inklusive mehrfacher Dementis bezüglich Rechteeinschränkungen und Impfpflicht, hat sich nun zu einem Horrortrip verselbständigt, der wohl so bald nicht enden wird, wenn das Bundes­verfassungs­gericht nicht endlich mal aufwacht und dem ganzen Spuk ein Ende bereitet. Ein vollkommen natürlicher Prozess, nämlich das Anwachsen von grippeähnlichen Erkrankungen mit Beginn der kalten Jahreszeit, wird von skrupel- oder einfach nur ahnungslosen Politkern ausgenutzt, um Menschenrechte zu schleifen, Gesellschaften zu spalten und ein faschistoides Unterdrückungssystem zu erreichten, das wir längst überwunden glaubten. Während in Europa die Menschen noch zu Hause eingesperrt werden, ist man in Australien sogar noch weiter und interniert positiv getestete Personen in Internierungslager.
     Schon gibt es erste Videos von Neugeborenen mit ungewöhnlichen Erkrankungen, deren Mütter während der Schwangerschaft geimpft wurden. Alles nur Zufall? Fake News von Covid-Leugnern? Schon möglich, wer kann das sagen? Es gibt ja keine Langzeiterfahrungen! Vielleicht sind diese Bilder, die Berichte von plötzlich verstorbenen Fußballern und anderen Personen, die unerwartet aus dem Leben gerissen wurden, nur der Anfang einer Gesundheitskatastrophe globalen Ausmaßes?
     Das Robert-Koch-Institut beziffert die Anzahl der insgesamt in Deutschland an Covid-19 gestorbenen Personen mit rund 100.000. Eine wirklich erschreckende Zahl! Merkwürdig nur, dass bei Grippeepidemien die Toten nicht aufaddiert, sondern immer nur pro Saison gezählt werden. So starben in der Wintersaison 2017/18 über 25.000 Menschen. Hat man darüber auch nur ein Wort gehört? Haben die Medien, die Wissenschaftler, die heute rund um die Uhr im Panikmodus oszillieren, damals auch nur einmal warnend den Finger erhoben?
     Teilt man die 100.000 Corona-Toten durch vier Wellen, kommt man auf denselben Wert, was immer noch entsetzlich viel wäre. Jedoch verbindet das Institut diese Zahlen aktuell mit dem Hinweis „im Zusammenhang mit Corona gestorben“. Vorher lautete der Hinweis noch „mit oder an Corona gestorben“. Oder anders formuliert: Man weiß es nicht genau. Ein Armutszeugnis für eine staatliche Behörde, die sich anmaßt, ein ganzen Land lahmzulegen, über 80 Millionen Menschen einzusperren und eventuell auch noch zwangszuimpfen. Dabei kann man selbst in den sogenannten Mainstreammedien inzwischen nachlesen, dass diese Zahlen umstritten sind, da jedem Patienten als erstes ein Corona-Teststäbchen in die Nase gesteckt wird und dabei möglicherweise ein positives Ergebnis entsteht. Ob derjenige danach an Herzversagen stirbt oder einer gewöhnlichen Lungenentzündung, wird eventuell nicht mehr so genau nachgeprüft, denn für Corona-Patienten gibt's mehr Geld. Dabei hatte der ehemalige Leiter der Hamburger Pathologie, Prof. Püschel, bereits Anfang 2020 bei seinen Obduktionen festgestellt, dass alle an Corona Verstorbenen schwere Vorerkrankungen hatten. Oder anders formuliert: SARS-Cov2 ist nicht das gefährliche Killervirus, bei dem sich in den Straßen die Leichen stapeln. Dass der ständige Engpass auf den Intensivstationen nicht den Corona-Patienten angelastet werden kann, das sollte selbst der letzte Hinterwäldler aus dem Sumpf kapiert haben, seit dem legendären Auftritt eines Krankenpflegers bei der Bundespressekonferenz.
     Wer garantiert uns, dass nach Einführung einer Impfpflicht gegen die Covid-Erkrankung, mit der Begründung knapper Intensivbetten und Pflegekräfte-Ressourcen, nicht bereits der nächste verrückt gewordene Gesundheits­minister hinter der Ecke lauert, um Amok zu laufen? Mit derselben Begründung – knappe Ressourcen – könnte er auf die Idee kommen – Menschen haben doch zwei Nieren, obwohl man auch mit nur einer leben kann. Sie haben auch zwei Lungenflügel, obwohl man den Alltag auch mit nur einem bewältigen kann. Also geben wir doch eines davon den Menschen ab, die schon seit Monaten an der Dialyse hängen, oder an Beatmungsgeräten. Spenderorgane sind eben knapp, da muss man solidarisch sein! Es geht nicht, dass einige Egoisten auf die in den Grundrechten verankerte körperliche Unversehrtheit pochen und ethische Prinzipen für sich beanspruchen.
     Ausgewählt wird der glückliche Spender per Zufall. Bei 80 Millionen Mitbürgern ist die Chance recht gering, dass es einen selbst trifft, wozu sich also aufregen? Warum Widerstand leisten? Alle machen mit, und wen es erwischt, der wird so lange mit Propaganda eingelullt, bis er lächelnd in die laufende Kamera verkündet, wie glücklich er doch sei, der Gesellschaft einen solchen Dienst erweisen zu dürfen. So wie damals in der DDR, wo schmutzbedeckte Arbeiter in den Nachrichten von der erneuten Übererfüllung des Fünfjahresplans faselten und die strikte Umsetzung der Beschlüsse des 11. Parteitags der SED forderten, während die Menschen im Land genau wussten, wie es um die marode Wirtschaft bestellt ist.
     Von Nieren und Lunge ist es dann nur noch ein kleiner Sprung, hin zu den Organen, die nur einmal vorhanden sind. Sie werden gewonnen bei jeglichem unwerten Leben, den nichtsnutzigen Arbeits- und Obdachlosen, die nichts zum Bruttosozialprodukt beitragen. Die brauchen ihr Herz ja nicht mehr und können es jemandem spenden, der etwas für die Gesellschaft beiträgt.
     Reine Fantasie? Vollkommen an den Haaren herbeigezogen? Nach der Entwicklung der letzten zwei Jahre und dem derzeitigen hysterischen Gekreische nach einer Impfpflicht für alle bin ich mir da nicht mehr so sicher. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits sichtbar. In England wurde eine Opt-out-Regelung etabliert, das bedeutet, nahezu jeder Erwachsene ist automatisch Organspender, es sei denn, er spricht sich aktiv dagegen aus. Eine beängstigende Vorstellung, angesichts der Tatsache, dass immer mal wieder für unheilbar komatös erklärte Menschen plötzlich aufwachen.
     Genau darum stellen die Grundrechte eine unüberschreitbare rote Linie dar, die sagt: Stopp! Bis hierhin! Und keinen Schritt weiter!

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